Gestern erschien in der ZEIT ein sehr interessanter Artikel über das zunehmende Problem von Depressionen und Burnout am Arbeitsplatz, basierend auf einer Studie der Techniker Krankenkasse. Die Fehlzeiten durch diese Art der Erkrankung sind von 2000 bis 2013 um sage und schreibe 69% gestiegen. Und es kommt noch dicker: die Zahlen werden in den nächsten Jahren weiter steigen.

Der Bundesverband Bürohund e.V. ist eine Interessengemeinschaft, die durch die Eingliederung von Hunden im Büro dieser Entwicklung entgegenwirken will. Der Hund im Büro bietet sowohl dem Unternehmen, als auch dem Mitarbeiter, zahlreiche Vorteile. Diverse Studien belegen die positiven Auswirkungen, wie z.B. die Reduzierung psychischer Erkrankungen, auf den Arbeitnehmer. Dies führt zu weniger Krankheitstagen, erhöhter Motivation und einer besseren Stressbewältigung, was wiederum nur vorteilhaft für den Arbeitgeber ist. Schlussendlich hat auch der Hund, als Bürohund, einige Vorteile, schon alleine die Tatsache, dass er dabei sein darf, wenn Herrchen oder Frauchen zur Arbeit gehen und nicht zu Hause bleiben muss.

Eine tolle Sache und auch für mich, wäre es ein Traum, wenn ich später mal einen Job hätte, wo ich Mailo mitnehmen kann. Dennoch gibt es immer verschiedene Gesichtspunkte. Der Bürohund darf auf gar keinen Fall verallgemeinert werden und zu einem, ich nenn ihn mal „Arbeitsplatzhund“ werden. Es gibt einfach zahlreiche Jobs, wie auch mein derzeitiger, wo ein Hund fehl am Platz ist. Beispielsweise kann die Krankenschwester nicht mit ihrem Hund auf der Arbeit erscheinen, oder die Kassiererin mit dem Vierbeiner im Supermarkt und ich nicht mit Mailo im Labor.

Aber auch der Mitarbeiter im Büro kann nicht einfach so seinen Hund mit auf die Arbeit bringen. Es reicht schon, wenn man sich sich das Büro mit jemanden oder sogar mehreren Kollegen teilt, und einer von den Anderen allergisch ist oder schlicht und einfach Angst vor Hunden hat. Natürlich ist das blöd und für alle Hundehalter, inklusive mich, unvorstellbar, aber diese Tatsache muss man dann einfach akzeptieren.

Ebenso ist der Job als Bürohund nicht für jeden Vierbeiner geeignet. Ein Bürohund muss eine gewisse innere Ruhe haben, und durchaus in der Lage sein, mehrere Stunden in seinem Körbchen zu verbringen. Er muss absolut sozial verträglich und ruhig sein, also nicht bellen, wenn er mal alleine im Büro ist. Und natürlich, stubenrein, aber das versteht sich sicher von selbst.

Sind alle diese Umstände gegeben, dann spricht nichts gegen den Hund im Büro und auch ich bin überzeugt davon, dass dies nur Vorteile für den Mitarbeiter und das Unternehmen bringt. Leider gibt es immer noch sehr viele Unternehmen, die aus Prinzip keinen Hund im Büro dulden. Ich denke hier muss es zu einem Umdenken in der Unternehmensstruktur kommen, so wie vor ein paar Jahren in vielen Unternehmen die Gleitzeit eingeführt wurde, um den Mitarbeitern eine größere Flexibilität zu bieten. Ein Hund im Unternehmen hat in der Regel auch nicht nur einen positiven Effekt auf den Besitzer, sondern auch auf die anderen Mitarbeiter, weil die Mehrheit der Menschen, Hunde als positiv aufnimmt, und es tatsächlich nur wenige Ausnahmen gibt.

Mailo wäre ein perfekter Bürohund und kann sogar Computerarbeit übernehmen