Zahlreiche Blogger leben als sogenannte digitale Nomaden. Das bedeutet, man reist und arbeitet von unterwegs. In unserer heutigen digitalen Zeit ist das sicher nicht einfach, aber durchaus möglich, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass es nur die wenigsten schaffen ihren Lebensunterhalt mit einem Blog zu verdienen. Insbesondere ein deutscher Hundeblog wie Wufflog es ist, spricht im Vergleich zu den großen Fashion- und Reiseblogs, die auch englischsprachig sind, eher eine überschaubare Leserschaft an.

Aber das ist uns egal. Wir machen jetzt einen Roadtrip und werden von unterwegs berichten. Internet gibt es schließlich überall und irgendwie werden wir schon über die Runden kommen. Ein freies Leben führen, sein eigener Chef sein, arbeiten von überall und ohne feste Arbeitszeiten, dies ist der Traum von vielen Menschen. Nicht nur Bloggern.

Der Ruf der Freiheit

Bis auf mein Auslandsjahr in Kanada, haben Björn und ich bisher ein recht normales und irgendwo auch vorgegebenes Leben geführt. Wir sind zur Schule gegangen, haben das Abitur gemacht, studiert, promoviert und angefangen zu arbeiten. Zugegebenermaßen wäre ein klassischer „Nine-to-Five“ Job im Büro nicht mein Ding gewesen, so dass ich mich auf derartige Jobs gar nicht erst beworben hatte. Ich bin besser in dem was ich tue, wenn ich mir meine Zeit streckenweise selbst einteilen kann und gewisse Freiheiten habe.

Das Gefühl der Freiheit ist für die meisten der Reiz ein Leben als digitaler Nomade zu wählen. Nichtsdestotrotz müssen digitale Nomaden genauso arbeiten um ihren etwas anderen Lebensstil zu finanzieren. Wer denkt, unsere Bloggerkollegen liegen den ganzen Tag in der Sonne und schreiben abends mal einen Blogbeitrag, der irrt. Digitale Nomaden können zwar arbeiten wann und von wo aus sie wollen, aber Termine und Fristen haben sie genauso wie jeder andere berufstätige Mensch.

Eingeengt in den festgelegten Normen

Im Grunde genommen ist das Leben ganz einfach: Wir gehen arbeiten um Geld zu verdienen, damit wir uns unser Leben, Wohnung, Essen, Auto und so weiter, finanzieren können. So wird es von unserem System vorgegeben und wir werden es nicht ändern können. Der Job nimmt schlussendlich einen großen Teil in unserem Leben ein und ich vertrete die Ansicht, dass man etwas machen sollte was einem Spaß macht. Es gibt nichts Schlimmeres als sich jeden Morgen aus dem Bett zu quälen und einer Tätigkeit nachzugehen an der man keine Freude hat. Auf Dauer macht das den Menschen kaputt und jeder, der sich in einer derartigen Situation befindet, sollte diese ändern. Und zwar so schnell wie möglich.

Insgesamt fällt aber die positive Entwicklung der Strukturen in den letzten Jahren auf. Immer mehr Arbeitgeber haben flexible Gleitzeitmodelle entwickelt, immer öfter hört man von Vertrauensarbeitszeit und viele Unternehmen bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit zu einem sogenannten „Sabbatical“, ein Jahr Auszeit.

Freiheit gepaart mit Ungewissheit

Neben den vielen Freiheiten und Möglichkeiten die das Leben als digitaler Nomade mit sich bringt, bleibt ein großer Brocken Ungewissheit. Die Mehrheit der digitalen Nomaden sind selbstständig. Das bedeutet, sie sind selbst dafür verantwortlich, welche Umsätze auf das eigene Konto fließen, was je nach Auftragslage mal mehr oder weniger sein kann. Unter Umständen wird es Durststrecken geben, die irgendwie überbrückt werden müssen.

Unser Roadtrip

Wir haben uns lange den Kopf zerbrochen, Vor – und Nachteile abgewägt, nächtelang diskutiert und geplant. Schon vor einigen Wochen ist unsere Entscheidung gefallen. Unsere Sachen sind gepackt und wir sind bereit für unseren Roadtrip.

Es soll einmal quer durch Deutschland gehen. Von München nach Schwerin.

Ich habe nie ein Leben als digitaler Nomade in Erwägung gezogen, denn ich bin sehr glücklich mit meinem Leben genauso wie es ist und vor allem schätze ich die Sicherheit, die ich habe. Es passiert jeden Tag etwas neues, ich habe meine Tiere und einen spannenden Job. Ich fühle mich keineswegs eingeengt oder in eine Form gepresst aus der ich ausbrechen möchte.

Deswegen nennen wir es Urlaub.