Unser letzter Besuch in der Schweiz liegt schon über 1,5 Jahre zurück. Damals verbrachten wir Silvester in dem kleinen Örtchen Rüthi, mitten in den Bergen gelegen. Für Mailo war es mehr als perfekt, da es in der Silvesternacht verhältnismäßig ruhig war. Außerdem luden zahlreiche Wanderwege zu Spaziergängen im tiefen Schnee ein. So viel Schnee und dazu einen blauen Himmel mit Sonnenschein, hatten wir lange nicht mehr erlebt.

Wer die Wahl hat

Diesmal verbrachten wir ein Augustwochenende in dem kleinen Örtchen. Es ist herrlich, wenn man morgens vom Bett aus die Berge sehen kann! Am Samstagmorgen hing zwar noch etwas Nebel in den Bergen, aber gegen Mittag war dieser verschwunden und es klarte auf.

Wir wollten eine kleine Wanderung machen und begannen schon am Frühstückstisch den Wanderführer zu durchforsten. Natürlich wollten wir nicht zu weit mit dem Auto fahren müssen, aber viel wichtiger war es, dass die Strecke nicht zu anstrengend für Mailo war. Rüthi liegt inmitten eines Wandergebietes und man kann zahlreiche Bergtouren unternehmen. Ein Gedanke war es, mit der Seilbahn auf den Gipfel des „Hohe Kasten“ zu fahren, aber angesichts der Seilbahnpreise, die einfach unverschämt teuer sind, verwarfen wir diesen gleich wieder.

Am Ende entschieden wir uns für eine Tour im Appenzeller Land von Weissbad zur Ahornkapelle und zurück. Die Tour galt laut Wanderführer als „einfach“, hatte 350 Höhenmeter und dauerte etwa 3,5 Stunden. Mit ausreichend Pausen und in angemessenem Tempo sollte dies für Mailo, der mit seinen stolzen 13 Jahren nicht mehr der Jüngste ist, machbar sein.

Unter den wachsamen Augen der Kühe

Da die Tour nicht so lang war, beschlossen wir erst am frühen Nachmittag loszulaufen, um so die heiße Mittagssonne zu umgehen. Mit dem Auto fuhren wir nach Weissbad, wo wir am Bahnhof parkten und dort auch sofort unseren Wanderweg fanden. Es ging direkt mit einem steilen Anstieg los! Oben angekommen, waren Mailo und ich der festen Überzeugung, dass das die Höhenmeter gewesen sein müssten und es jetzt nur noch bergab geht. Leider war es nicht ganz so, aber zumindest stand hier schon mal eine Bank bereit für die erste Verschnaufspause. Natürlich nur für Hund und Frauchen, Herrchen spielte den starken Mann.

Anschließend führte unsere Wanderung durch ein Tal bis hin zur Ahornkapelle. Landschaftlich war es wunderschön, da wir die ganze Zeit freie Sicht auf die Berge hatten. Der Weg selber führte uns häufig über Kuhweiden. Mittlerweile kennen wir Wanderwege, die über Kuhweiden führen aus den Voralpen, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als wir das erste Mal mit Mailo vor einer Kuhweide standen und uns fragten, ob wir uns verlaufen haben oder der Wanderweg wirklich dort entlang geht. Außerdem habe ich immer ein etwas mulmiges Gefühl, wenn wir mit Mailo direkt an den Kühen vorbei müssen. So eine Kuh schaut zwar irgendwie aus als ob sie keiner Fliege, äh Hund, was zu leide tun könne, aber man weiß ja nie! Und wie sollte es anderes sein? Wir haben auf unserer Tour zur Ahornkapelle ständig Kühe getroffen und sind teileweise nur 1 bis 2 Meter entfernt an ihnen vorbei gelaufen.

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An der Ahornkapelle lud ein kleiner Biergarten zum Verweilen ein und zu gerne hätten wir ein kaltes Radler getrunken, aber weder Björn noch ich hatten Franken in der Tasche. Wir setzen uns in die Wiese und aßen die mitgebrachten Brote, was wenigstens das Loch im Bauch füllte. Mailo ergatterte ein Stück Wurst und so konnte es gestärkt zurück gehen.

Zur Ahornkapelle

Die Wanderung zur Ahornkapelle stammte aus keinem speziellen Hundewanderführer, sondern aus dem Rother Wanderführer*, entpuppte sich aber als wahre Hundestrecke. Für mich ist es immer sehr wichtig, dass Wasserstellen auf den Strecken vorhanden sind, wozu in einem normalen Wanderführer natürlich immer keine Angaben gemacht werden. Im Rother Wanderführer war zwar der Fluss Weissbach eingezeichnet, aber die Frage, ob das Wasser auch erreichbar ist, blieb offen.

Nach dem wir diese Tour zur Ahornkapelle nun selber unternommen haben, kann ich ganz klar sagen, die Strecke ist nahezu perfekt für Hundler! Es gibt immer wieder Zugang zum Wasser, entweder Flüsse, kleinere Wasserfälle oder gar die Tränken auf den Kuhweiden. Außerdem ist man viel im Wald unterwegs, wo gerade an warmen Sommertagen genug Schatten geboten wird. Die Strecke hat einige Stufen, die der Hund überwinden muss, aber ansonsten keine nennenswerten Steigungen oder Hindernisse. Deswegen kann ich die Strecke auch guten Gewissens für gesunde, ältere Hunde empfehlen. Auf den Kuhweiden haben wir Mailo stets an die Leine genommen und sind an den Kühen zügig vorbei gegangen. Insgesamt wirkten die Tiere aber eher entspannt.

Wir haben mit vielen kleineren Pausen, Fotos machen und Filmen fast 5 Stunden gebraucht, aber das stört mich nicht weiter. Mailo ist nun mal nicht mehr der Jüngste und viel wichtiger ist doch, dass er seine Pausen bekommt, wenn er sie braucht. Am Abend lag der kleine Mann schnarchend auf seinem Deckchen. Ob er wohl von der Ahornkapelle im Appenzeller Land träumte?

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