Nach dem Abitur hatte ich mich entschlossen für ein Jahr nach Quebec in Kanada zu gehen und kam zurück mit meinem ersten eigenen Hund, Mailo. Ich habe Mailo in einem kanadischen Tierheim kennengelernt. Man mag sich kaum vorstellen was für Zustände dort herrschten und das in einem Industrieland wie Kanada! Das Tierheim war mehr oder minder eine große Lagerhalle und alle Hunde waren dort angekettet. In einem Radius von 1 m konnten die Hunde nun kackern, fressen und schlafen. Ähnlich wie in anderen Ländern wurde auch in diesem Tierheim regelmäßig aussortiert was unvermittelbar ist. Na prima! Das mich sowas in Kanada erwartet hätte ich nie im Leben gedacht!

Mailo saß in der zweiten Reihe und während alle anderen Hund nur wild bellten, als wir reinkamen, hatte Mailo sich hingesetzt und mich angeschaut. Klar tat er mir leid, aber ich habe ihn nicht völlig kopflos mitgenommen und sondern mir erstmal Gedanken darüber gemacht, ob ich einen Hund halten kann (zeitlich und ganz wichtig auch finanziell). Die Antwort war: Ja, ich kann!

Für 20 kanadische Dollar und 14-tägigem Rückgaberecht zog Mailo bei mir ein. Der arme Wurm war total eingeschüchtert, nicht stubenrein, bisschen zu dünn und sprach nur französisch. Das mit dem stubenrein löste ich in dem er immer in seiner späteren Flugbox übernachtete und ich anfangs auch nachts mit ihm rausging. Futter gabs auch reichlich (und heute ist Mailo der verfressenste Hund der Welt – der sogar vor Zwiebeln nicht halt macht). Naja, und deutsch lernte er automatisch.

Mailo, am ersten Tag bei mir – total schüchtern…

…und abgemagert.

Nach knapp 4 Wochen bestiegen Mailo und ich dann auch den Flieger nach Deutschland. Leider war es kein Direktflug sondern eine wahrlich lange Reise: Quebec – Montreal, Montreal – Frankfurt, Frankfurt – Hamburg.

Insgesamt war es erstaunlich einfach einen Hund von Kanada nach Deutschland zu bringen.Mailo musste nur gegen Tollwut geimpft sein (Impfung musste min. 4 Wochen vor der Einreise erfolgt sein) und er brauchte ein Gesundheitszeugnis vom Tierarzt. Für den Flug hatte ich Mailo ein Beruhigungsmittel auf pflanzlicher Basis gegeben. Man bekommt von der Fluggesellschaft einen Anhänger, wo der Zielort eingetragen wird. Da mir das aber zu unsicher war, hatte ich auf die Box noch ganz groß Hamburg, Germany geschrieben und eine Kontaktadresse. Ganz wichtig ist auch an der Box Trinknäpfe anzubringen.

Das alles ist jetzt fast 10 Jahre her und ich habe es nie bereut! Mailo ist einfach der Beste mit dem Herz am rechten Fleck!

Mailo, nachdem er 4 Wochen bei mir war