Das Hundebuch „Nike & wir“ geschrieben von Hans Jellouschek und Bettina Jellouschek-Otto ist tatsächlich eine Premiere. Natürlich war es nicht das erste Hundebuch, welches ich gelesen habe, aber es ist in der Tat, das erste Hundebuch, über welches ich berichten möchte. Bisher habe ich das Verfassen von Buchrezensionen stets abgelehnt, da ich es persönlich schwierig finde über ein Buch zu schreiben. Diesmal war es aber anders, denn das Hundebuch „Nike & wir“ wurde von einem Therapeutenpaar geschrieben, welches bedingt durch den Job, einen ganz anderen Blick auf das Leben und die Liebe hat. Das fand ich unglaublich spannend und dennoch möchte ich keine klassische Buchrezension verfassen, aber ich möchte euch mit auf eine Reise durch mein bisheriges Leben nehmen.

Familienmitglied Hund – Was ein Vierbeiner für die Familie bedeutet

So lautet das letzte Kapitel in „Nike & wir“ und ich musste beim Lesen an meine eigene Kindheit zurückdenken. Wenga, unser damaliger Familienhund, zog bei uns ein, als ich 8 Jahre alt war und ich wuchs mit ihr auf. Wenga spielte mit mir im Garten, sie lernte mit mir für die Mathearbeit und sie trocknete meine Tränen, als ich den ersten großen Liebeskummer durchlebte. Durch sie lernte ich Verantwortung zu übernehmen, selbstbewusst zu sein und im richtigen Moment bestimmt aufzutreten.

„Kinder sehen es so: Haustiere sind immer für einen da.“ (Zitat aus Nike & wir”)

Als ich nach der Schule Deutschland den Rücken wandte und für ein Jahr nach Kanada ging, wurde mir schlagartig bewusst, dass meine Kindheit vorbei ist und das Familienhund Wenga von nun an nicht mehr an meiner Seite sein würde. Es war keiner mehr da, der mich zum spazieren gehen aufforderte, der mich daran erinnerte, dass er hungrig war und der meine Nähe suchte.

„Tieren ist es egal, ob man dick ist oder dünn, ob man Pickel hat oder schielt. Sie schenken uneingeschränkt Liebe, Vertrauen und Aufmerksamkeit.“ (Zitat aus Nike & wir”)

Leben im „Hier und Jetzt“

„Erwachsene gehen heutzutage häufig destruktiv mit sich um, indem sie sich ständig Sorgen darüber machen, was gestern war, was sie beispielsweise nicht zu Ende gebracht haben, oder über das, was morgen sein wird, und sie haben Angst, dass es nicht gelingen könnte. Sie leben mehr im „Dort und Dann“ als im „Hier und Jetzt“. Das aber zerstört unsere Lebensqualität immer mehr.“ (Zitat aus Nike & wir”)

Aber, wie der Zufall es so wollte, kam ich mit meinem ersten eigenen Hund Mailo an meiner Seite aus Kanada zurück. Als ich Mailo aus dem Tierheim rettete, lebte ich im „Hier und Jetzt“ und machte mir keine großen Gedanken über die Zukunft. Es wird schon irgendwie gehen, dachte ich damals und wie man heute sieht, geht es sehr gut. Meine Eltern waren damals sehr schockiert, als ich ihnen erklärte, ich würde einen Hund mitbringen. Sie hielten es für unmöglich mit einem Hund an meiner Seite zu studieren und ich bewies ihnen in den Jahren danach das Gegenteil.

Hunde leben immer im „Hier und Jetzt“ und machen sich keine Gedanken darüber, was morgen, nächste Woche oder in einem Jahr ist. Das habe ich damals auch nicht getan und es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Diese Spontanität und das „einfach mal machen“, habe ich übrigens bis heute behalten. Natürlich nicht in allen Lebenssituationen, aber in vielen und es erhöht die Lebensqualität erheblich.

Der „Dritte“ im Bunde – Der Hund als Bereicherung für die Beziehung

„Aus einem Liebespaar wird ein Alltagspaar mit der Aufgabe, eine gemeinsame Wohnung zu finden, den Einzug zu managen, konkrete Aufgaben zu verteilen, sich über Finanzen einig zu werden, und, und, und…“ (Zitat aus Nike & wir”)

Der „Dritte“ im Bunde – Der Hund als Bereicherung für die Beziehung, so lautet das vierte Kapitel im Hundebuch „Nike & wir“. In meinem persönlichen Leben müsste es eher heißen: „Der Dritte im Bunde – Björn als Bereicherung für die Beziehung“, denn zu Zweit waren wir ja schon, als Mailo und ich, Björn kennenlernten. Nach meinem Auslandsjahr in Kanada, zogen Mailo und ich vorübergehend nach Hamburg und kurze Zeit später nach Mainz. Ich wollte studieren. Studieren mit Hund. Meine Eltern waren von nun an hunderte Kilometer entfernt und ich merkte schnell, dass so ein Leben mit Hund zwar erfüllt, aber auch unglaublich anstrengend sein kann. Mailo lehrte mich, regelmäßig an die frische Luft zu gehen, er zeigte mir wie sehr man sich über die kleinen Dinge im Leben freuen kann und er gab mir zu verstehen, wie cool er Björn fand.

„Hunde können ihre Gefühle nicht verleugnen. Lernen wir doch von ihnen!“ (Zitat aus Nike & wir”)

Während ich mich noch sträubte, Björn einen Platz in unserer Zweierbeziehung zu geben, hatte Mailo Björn schon längst in sein Hundeherz geschlossen. Ich brauchte etwas länger, aber dann durfte auch Björn bei Mailo und mir übernachten. Und Björn? Nun, der war zum damaligen Zeitpunkt „hundeunerfahren“ und lernte so einiges, wenn nicht sogar alles, was ihn heute ausmacht, von Mailo.

Die ersten Wochen waren Björn und ich frisch verliebt. Mailo spielte zwar von Anfang an eine sehr wichtige Rolle in unserer Beziehung, aber, und da bin ich jetzt mal ganz ehrlich, wäre er nicht da gewesen, hätten wir auch nichts vermisst. Am Anfang hat man nur Augen für den anderen und muss sich erst einmal kennenlernen, aber dann kam auch bei uns der Alltag und andere Dinge traten in den Vordergrund. Hier war es dann wieder Mailo, der uns bei den täglichen Spaziergängen die Alltagssorgen vergessen ließ und der uns zum Lachen brachte.

 

Die Zweier-Liebe braucht das Dritte, damit sie reifen kann

„Zweierbeziehungen brauchen ein gemeinsam geschaffenes Drittes, damit sich die Liebe immer wieder erneuern kann.“ (Zitat aus Nike & wir”)

Hans Jellouschek formuliert diesen Satz sogar als Grundgesetz in seinem Hundebuch „Nike & wir“ und ich stimme ihm vollkommen zu, auch wenn es bei uns und Mailo, etwas anders war. Björn und ich sind uns einig, dass ein Leben ohne Hund für uns unvorstellbar ist. Die Studienzeit ist mittlerweile lange vorbei, wir arbeiten beide, gehen unseren Hobbys nach und Mailo ist derjenige, der dafür sorgt, dass wir unsere Zeit, bei leider viel zu seltenen, gemeinsamen Spaziergängen, viel intensiver erleben.

Irgendwann wird auch bei uns ein kleiner Mitbewohner einziehen und unser Hund ein Familienhund werden. Für meine Kinder wünsche ich mir nichts sehnlicher, als das sie mit einem Hund an ihrer Seite aufwachsen dürfen und das Leben im „Hier und Jetzt“ kennen und schätzen lernen. So wie es bei mir war. Sind unsere Kinder in ferner Zukunft einmal erwachsen und aus dem Haus, so haben wir nicht nur uns, sondern auch einen Hund. Das größte Glück, welches man haben kann.

(c) Anna Manger Photographie

Das Hundebuch „Nike & wir“

„Und sollten Sie (noch) ohne Hund leben und dieses Buch bis zu Ende gelesen haben, dann empfehlen wir Ihnen, bei einem ausgedehnten Spaziergang mit Ihren Lieben über die Frage nachzudenken: Angenommen, wir hätten einen Hund…“ (Zitat aus Nike & wir”)

Hunde bringen Freude ins Leben und sind oft für Überraschungen gut. Wie inspirierend ihre Gesellschaft sein kann und was wir von den hoch sozialen Tieren lernen können, das erfahren wir aus den herzerwärmenden Erzählungen des Therapeutenpaares Jellouschek über den Alltag mit ihrer Hündin Nike. Hunde tun das, was Menschen brauchen – sie verstehen es meisterhaft, im Augenblick zu leben, weisen stets unmissverständlich auf ihre Bedürfnisse hin und lehren uns auch den artgerechten Umgang mit uns selbst.

„Nike & wir“ – Was wir von unserem Hund über das Leben und die Liebe lernten von Hans Jellouschek und Bettina Jellouschek-Otto, erschienen beim Verlag Fischer & Gann.


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