Ich gehöre nicht zu den Menschen, die morgens gerne Gassi gehen. Und schon gar nicht im Winter, wenn es kalt und dunkel ist. Aber eigentlich auch nicht im Sommer. Ich bin nicht per se Frühaufsteher, aber ich habe auch keine großen Probleme morgens aus dem Bett zu kommen. Mit der Gassigeh Motivation sieht es da schon deutlich anders aus. Die ist bei mir morgens nämlich in keinster Weise vorhanden. Zu jeder anderen Tageszeit liebe ich es mit Mailo durch die Gegend zu streichen, aber nicht morgens.

Bei normalen Menschen ist alles anders

Im Winter ist es noch schlimmer. Es ist kalt, dunkel und der morgendliche Spaziergang macht kaum Spaß. Da ich mich im Dunklen nicht in den Wald oder an die Isar traue, drehen Mailo und ich eine Runde durch Freising. In einigen Wohnungen brennt schon Licht und ich beneide die „anderen“. Menschen. Normale Menschen. Menschen, die morgens aufstehen, Frühstück essen und in die Arbeit gehen. Menschen ohne Hund.

Schlaftrunken laufe ich durch die Straßen, Mailo trottet hinterher. Ich erinnere mich vage daran Frauchen zu sein und an meine Pflichten. Meinen Hund interessiert es reichlich wenig, ob es früh morgens oder nachmittags ist. Er möchte Spazierengehen, einen Ball geworfen bekommen und die Umgebung erkunden. Die Runden durch das Freisinger Wohngebiet sind nicht gerade abwechslungsreich, es gibt kaum Wiesen um den Ball zu werfen oder ein paar Übungen mit Mailo zu machen. Außerdem, nur zur Erinnerung, es ist stockdunkel.

Warum Gassigehen wie joggen ist

Ach ja, ich bin ein Frauchen! Trotz allem Unmut über das Wetter, die Uhrzeit oder was auch immer, versuche ich die eigentlich total langweilige Runde für Mailo so spannend und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Auf den Fußwegen üben wir Zick-Zack durch die Beine, Fuß gehen, Steh und Bleib, kleine Wiesen laden zur Leckerliesuche ein, Bäume oder Straßenpoller werden für das Kommando „außen“ und Bänke zum „Hopp“ machen genutzt. Das Wohngebiet wird zum Abenteuerspielplatz.

Mailo freut sich über jede neue Aufgabe, die ich ihm stelle, der Spaziergang wird spannend. Und ich? Ich werde immer wacher! Wenn ich nach dem Spaziergang zu Hause die Haustür aufschließe, ist jegliche Müdigkeit verflogen und ich bin fit für den Tag. Mein Hund tut mir gut. Er gibt mir Kraft und Energie!

Morgendliches Gassigehen ist wie joggen. Man muss sich aufraffen, fühlt sich danach aber fantastisch!

Alle Bilder sind vom Münchner Zamperllauf – der übrigens am Nachmittag stattfand.