Mailo ist nun schon ganze 10 Jahre an meiner Seite. Wenn ich so zurückblicke, waren es 10 unvergessliche Jahre mit einem immer treuen Freund. Klar, es gab auch mal das eine oder andere Problem, aber zusammen haben wir richtig viel erlebt. Zu diesem kleinen Jubiläum will ich eine kleine Artikelserie starten, die eine Art Rückblick darstellt auf all unsere Erlebnisse und auch einen kleinen Einblick in meine letzten 10 Jahre gibt.
19.05.2005
Am 19.05.2005 habe ich Mailo, damals auf 2-3 Jahre geschätzt, aus einem kanadischen Tierheim geholt. Oder auch gerettet, da, trotz Industrieland, die Hunde dort ähnlich schreckliche Schicksale erfahren, wie in anderen Ländern (Ein Kanadier zieht bei mir ein). Mailo und ich begaben uns für eine Woche in Quarantäne, und danach ging es zum Tierarzt: Impfen, Entflohen und kastrieren. Außerdem wurde uns noch ein Gesundheitszeugnis für die Einreise nach Deutschland ausgestellt. Knapp 5 Wochen später war es dann soweit, und wir machten uns auf die große Reise. Mailo überstand den langen Flug mehr als gut und wurde am Hamburger Flughafen von meinen Eltern direkt mit einem Knochen begrüßt.
Rügen – Bayern – Hamburg
Ein paar Wochen später machten wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub auf der Insel Rügen und Mailo lernte die Ostsee kennen. Er lief ganz freudig ins Wasser, nur leider überschlug sich dann eine Welle über seinen Kopf, was ihm bis heute nachhängt, da er nur noch bis zum Bauch ins Wasser geht.
Im Herbst wurde es zunächst etwas holprig in meinem eigenen Leben, da ich die Entscheidung treffen musste, was ich beruflich machen wollte. Da ich verschiedene Sachen im Auge hatte und Mailo nicht überall gerne gesehen war, musste er hin und wieder Quartier bei meinen Eltern beziehen. Zwischendurch besuchten wir noch Julia in Bayern, die ich aus Kanada kannte. Es war auch mein erster Besuch im Bayernländle und für mich als Norddeutsche ein kleiner Kulturschock.
Anfang Dezember zogen Mailo und ich zunächst nach Hamburg, weil ich dort einen Job gefunden hatte. Mailo wurde Großstadthund und Hündin Lea seine beste Freundin, die uns auf vielen vielen Spaziergängen begleitete (Stadthunde). Damals gab es noch nicht die generelle Leinenpflicht in Hamburg – unser Glück, denn so konnte Mailo in dem nahegelegenen Park trotzdem frei laufen.
Zum Studium nach Mainz
Im März stand die nächste Veränderung an: Wir zogen aus Hamburg weg, nach Mainz, da ich dort einen Studienplatz für Biologie bekommen hatte. Mailo bewältigte den Umzug sehr gut und ich gab ihm in Mainz genug Zeit sich an die neue Wohnung zu gewöhnen. Als dann der Unialltag begann, hatte ich trotzdem oft die Möglichkeit ihn mit in die Vorlesungen zu nehmen. Ganz schnell war ich unter den anderen Studenten als “die mit dem Hund” bekannt.
Mein persönliches Fazit
Das erste Jahr mit meinem Mailo war irgendwie spannend, aber auch anstrengend. Ich hatte mir einen Hund zugelegt, und die Ausmaße dieser Entscheidung wurden mir erst so nach und nach bewusst. Ich konnte nicht einfach umziehen und gleich am darauffolgenden Tag den Hund alleine in der Wohnung lassen. Ich musste ihn an die neue Wohnung gewöhnen. Ich konnte nicht den ganzen Tag in einem Kurs an der Uni sitzen, Mailo alleine zu Hause lassen, und abends feiern gehen. Es geht einfach nicht, dass Mailo so lange alleine zu Hause ist. Also fanden die meisten Partys ohne mich statt. Ich konnte nicht einfach so auf eine 3-tägige Exkursion mitfahren, sondern musste zunächst einen Hundesitter organisieren. Als ich diesen dann gefunden hatte, waren die wirklich schönen Exkursionen natürlich schon voll, also nahm ich das was übrig blieb. Wie viele andere Studenten, hatte auch ich nicht so viel Geld zur Verfügung. Ich suchte mir einen Aushilfsjob, musste allerdings immer richtig gut planen, damit zwischen Uni und Job genug Zeit für Mailo war. Genauso wie das morgendliche Gassi gehen. Wenn die erste Vorlesung um 8 Uhr anfing, dann hieß es für mich, früh aufstehen und Mailo auspowern, denn nur ein müder Hund schläft während er alleine zu Hause ist. Diese Liste könnte ich noch ewig so weiter führen… und ich muss auch zugeben, dass ich streckenweise ziemlich ins Schleudern gekommen bin, und mehr als froh war, immer Freunde an meiner Seite gehabt zu haben, die mich mit Mailo unterstützt haben.
Das wichtigste ist allerdings: Ich habe es niemals bereut!