Das zweite Seminar über die Leinenführigkeit, Grund- und Aufbautraining, im Rahmen meiner Ausbildung zum Hundetrainer, ist geschafft. Diesmal haben wir viel praktisch auf Feld und Flur, auf dem Hundeplatz und im Seminarraum mit unseren Vierbeinern gearbeitet. Aber auch die Theorie kam wieder nicht zu kurz.
Die Leinenführigkeit und Grundtraining
In der Praxis lag unser Schwerpunkt dieses Mal auf der Leinenführigkeit und dem Grundtraining. Wann ist ein Hund eigentlich leinenführig? Und wie trainiere ich mit ihm am besten die Leinenführigkeit? Auch dieses Mal haben wir wieder Videoanalysen gemacht. Was war gut, was könnte man noch anders machen? Oft zeigten sich bei der nächsten Runde bereits Fortschritte, indem wir nur kleine Dinge veränderten.
Das zweite Thema war das Grundtraining. Das bedeutet, dass wir unseren Hunden ein komplett neues Kommando beibringen durften. Natürlich geht das nicht an einem Wochenende, aber wir lernten wie ein solches Grundtraining aufgebaut wird. Und eins kann ich euch verraten: Wenn ihr eurem Hund etwas Neues beibringen wollt, macht euch vorher darüber Gedanken, wie ihr euer Training aufbauen wollt, wo es stattfinden soll, ob ihr etwas vorbereiten müsst und was ihr für Hilfsmittel benötigt. Und stellt euch natürlich die Frage, wie ihr euren Vierbeiner dazu bringen wollt, die gewünschte Handlung zu zeigen. Denn nur dann könnt ihr ihn auch belohnen.
Ganz schön tricky!
Von Extinktion und Habituation
In der Theorie habe ich zumindest gelernt, dass Verhaltensforscher für alles einen Begriff haben. Extinktion, Wiederinkraftsetzung, Habituation, Überschattung, Chaining oder Flooding sind nur einige dieser fremden Wörter. Aber zumindest weiß dann jeder „Profi“ was gemeint ist und das vereinfacht die Sache dann doch ungemein. Der Hundehalter wird diese Begriffe im Training aber eher weniger mitbekommen. Es ist ja sozusagen die Aufgabe des Hundetrainers, als Übersetzer zwischen der Fachsprache und dem Hundehalter, zu funktionieren. Wenn das nicht klappt, dann kann das enden wie in diesem Comedy-Klassiker: Diether Krebs u. Dieter Pfaff – Im Baumarkt. Das Filmchen zeigt wunderbar, wie wichtig es ist dem Hundehalter verständlich zu erklären, wie er das Problem lösen kann und ihn dabei nicht mit Fachchinesisch zu erschlagen. Das Lernen dieser Fachbegriffe erinnert mich übrigens stark an das Vokabelheft aus dem Englischunterricht.
Er lernt im Schlaf
Wir lernten auch die drei Gedächtnisformen, Ultrakurzzeit-, Kurzzeit-, und Langzeitgedächtnis, kennen und welche Bedeutung sie für das Lernen haben. Es folgten die Merkmale und der Ablauf des Aufbautrainings. Das bedeutet euer Vierbeiner kennt bereits das Kommando (z.B. „Sitz“), aber er soll es auch in allen möglichen, eventuell sogar kritischen, Situationen zuverlässig befolgen. Was bringt es uns auch, wenn sich der Hund nur im heimischen Wohnzimmer hinsetzt, aber nicht an der Bushaltestelle.
Zum Schluss sprachen wir noch über die verschiedenen Lernformen des Hundes. So kann der Hund ganz klassisch im Training lernen, aber er lernt natürlich auch in seinem Alltag, beim Umgang mit anderen Hunden, was man als soziales Lernen bezeichnet, und – das gefällt mir am besten – er lernt im Schlaf.
Das würde ich am liebsten auch machen. Einfach das Skript unter das Kopfkissen legen und am nächsten Morgen ist alles im Kopf. Das hat leider schon zur Schulzeit nicht funktioniert. Ich sehe: In meine Ausbildung zum Hundetrainer werde ich noch viel Hirnschmalz investieren dürfen.