Diesmal haben wir den gesamten ersten Tag unseres Seminars für praktische Übungen auf dem Hundeplatz genutzt. Was macht ihr, wenn euer Hund das Sitz schon super in der Wohnung oder auf der Übungswiese beherrscht? Dann geht’s in das Aufbautraining.

Ab ins Aufbautraining

Hier trainiert ihr das Kommando in allen möglichen Situationen, verfeinert das Signal, so dass der Hund sich zum Beispiel nur bei SITZ hinsetzt, aber nicht bei „Spitz“ oder dass bereits ein ganz leises SITZ ausreicht und ihr euren Hund nicht dafür anschreien müsst. Alle Hunde der Seminarteilnehmer beherrschten das SITZ ohne Probleme.

Dem Aufbautraining sind jedoch nur durch die eigene Fantasie Grenzen gesetzt. Ein SITZ aus der Bewegung? Mit und ohne Leine? Geradeaus oder in Schleifen um Pylonen gehend? Dieses Aufbautraining für Fortgeschrittene ist nicht nur eine besondere Kopfarbeit für unsere Vierbeiner. Nein, auch die Zweibeiner am anderen Ende der Leine, kamen gehörig ins Schwitzen. Denn neben dem SITZ-Training musste ja auch noch auf die Leinenführigkeit oder korrektes Gehen bei Fuß geachtet werden.

Tabuzone Flatterband

Als nächstes Thema hatten wir das Flatterband. Ihr fragt euch, was man denn mit einem Flatterband trainieren kann? Nun, man kann zum Beispiel trainieren, dass der Hund dieses Flatterband nicht übertreten, überspringen oder darunter hindurchkriechen darf. Das ist beispielsweise sehr wichtig beim Longieren. Für unsere Hunde ist das eine echte Herausforderung, zumal wir mit ihnen ja meistens trainieren, auf oder über alle möglichen Sachen zu springen, unter etwas hindurchzukriechen und möglichst immer mit uns mitzulaufen. Jetzt sollten sie also am Flatterband stehen bleiben während wir darüber gehen. Echt schwer! Aber mit der richtigen Technik und dem richtigen Timing sind mir beinahe die Augen herausgefallen, wie schnell unsere Vierbeiner dabei Fortschritte gemacht haben. Der erste Seminartag ging wirklich wie im Fluge vorüber.

Was`n Stress

Der zweite Tag begann mit einem Wolkenbruch! Regen, Regen und nochmals Regen. Brrrhhhh! Zum Glück saßen wir im gemütlichen Seminarraum bei einer heißen Tasse Kaffee und büffelten die Theorie.

Kennt ihr das: Ihr steht vor einer Gruppe und sollt etwas erklären und nichts geht mehr? Der klassische Blackout. Durch den Stress den ihr habt seid ihr nicht mehr in der Lage klar zu denken, geschweige denn eine schwierige Denkaufgabe zu meistern. Unseren Hunden geht es genauso, wenn sie Stress haben. Nichts geht mehr. Training unmöglich. Was führt bei Hunden zu Stress? Woran können wir einen gestressten Hund erkennen? Wie reagiert der Hund auf Stress?

Das war ein wichtiges Thema des zweiten Tages. Weitere waren nochmals das Grund- und Aufbautraining sowie Unterschiede zwischen Training und Alltagssituationen. Zu guter Letzt haben wir noch die verschiedenen Methoden der Verhaltenskorrektur besprochen. Hier gibt es unter anderem die Methode des Time-out, die mich doch ein bisschen an die „stille Treppe“ der Super Nanny erinnert hat. Na, vielleicht sind wir Menschen in unserem Verhalten und beim grundlegendem Lernen, unseren vierbeinigen Lieblingen gar nicht so unähnlich. Nach diesen zwei Tagen fühlte ich mich Mailo zumindest wieder besonders nahe und habe ihn auch wieder ein kleines bisschen besser verstanden.

Eine Übersicht über alle Artikel aus der Serie “Meine Hundetrainerausbildung” gibt es hier: Hundetrainer in Ausbildung.


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