Die Furbo Hundekamera wird über eine App gesteuert. Sie macht es somit möglich den Hund per Live-Übertragung zu sehen, wenn er zum Beispiel alleine zu Hause ist. Wenn der Hund zu Hause bellt, erhält man eine Benachrichtigung auf das Handy. Den sogenannten „Bell-Alarm“. Über die App können Leckerlis an den Hund verteilt werden. Ja, man kann sogar mit ihm sprechen. Wenn auch etwas verzerrt. Ist das alles notwendig? Kann man auf diese Art und Weise seinen Hund beruhigen, wenn das Alleinbleiben doch etwas schwer fällt? Erkennt der Hund die Stimme seines Herrchens oder Frauchens? Und wie sinnvoll ist eigentlich der Leckerli Auswurf?

Wir haben die Furbo Hundekamera getestet. Anfangs waren auch wir der Meinung, dass es sich hierbei um ein nettes, wenn auch kostspieliges Gadget handelt. Doch mittlerweile sehen wir Furbo als durchaus sinnvoll für den Einsatz im Hundetraining, denn das entspannte Alleinbleiben ist immer wieder ein Problem. Jeder Hundebesitzer wird irgendwann in die Situation kommen, seinen Vierbeiner für ein paar Stunden zu Hause lassen zu müssen. Immer wieder kommt es dazu, dass der geliebte Vierbeiner die Wohnung zerlegt, bellt oder jault. Insbesondere Bellen kann zu Problemen mit den Nachbarn und im Falle einer Mietwohnung, zu schwerwiegenden Konsequenzen führen.

Die Furbo Hundekamera im Überblick: Inbetriebnahme & Nutzung

Die Furbo Hundekamera wird mit Netzstecker und einem 2 m langen USB Kabel sowie einer Kurzanleitung geliefert. Das Gerät ist kompatibel mit dem iPhone/iPad und Android Smartphone/Tablets. Die Hundekamera wird im Raum platziert und über das USB Kabel mit dem Netzstecker und einer Steckdose verbunden. Danach beginnt das Gerät weiß zu leuchten (=Inbetriebnahme) und wechselt kurz danach zu grün (=Installationsbereit). Nun installiert man die App auf seinem Smartphone oder Tablet, legt ein Benutzerkonto an und folgt den Anweisungen am Bildschirm. Kurz darauf erscheint das Bild der Hundekamera auf dem Smartphone und man kann loslegen. Der gesamte Installationsprozess geht sehr schnell und ist wirklich einfach, auch für Hundehalter, die nicht gerade Technik-affin sind.

„Immer, überall zusammen sein – dank Furbo!“ Jein. Die Hundekamera Furbo benötigt eine gute WLAN Verbindung, die man zu Hause in der Regel hat. Will man jedoch von unterwegs mit der App auf die Kamera zu greifen, dann klappt das leider nicht immer reibungslos und die App meldet „instabile Verbindung“. Je nach Handyanbieter, ist der Empfang, insbesondere in ländlichen Regionen nicht gut genug um die Liveübertragung zu starten. Hier muss man leider sagen, dass Deutschland nicht gerade Vorreiter ist, was den Ausbau von Handynetzen und kostenfreien HotSpots betrifft. Noch dazu kommt, dass die App natürlich einiges an Datenvolumen verbraucht, was man bei der Nutzung am Hinterkopf behalten sollte.

In Zeiten von DSGVO und Datenschutz: Die Datenübermittlung zwischen Furbo und der App erfolgt über eine sichere und verschlüsselte Verbindung, so dass man keine Angst haben muss, dass Dritte einen Einblick in die heimischen vier Wände erhalten könnten.

Die wichtigsten Produkteigenschaften der Furbo Hundekamera

Furbo ist mit einer Weitwinkel-Linse mit 160° Blickwinkel, einer 1080p HD-Kamera sowie einem Infrarot LED Nachtsicht Modus ausgestattet. Das ist ziemlich cool, denn je nachdem, wo man die Kamera platziert, hat man den gesamten Raum im Fokus. Bei Tag und Nacht. Kleine Sidestory: Ich war nach der Installation überrascht, wie viel von unserem Wohnzimmer über die Kamera zu sehen ist und musste prompt aufräumen, bevor ich die Bilder für diesen Beitrag machen konnte.

Das Gerät verfügt über ein 2-Wege Audio System mit eingebautem Lautsprecher und Mikrofon sowie einem Leckerli Auswurf. Dazu eignen sich am besten runde Leckerlis, die einen maximalen Durchmesser von 1 cm haben. Der Auswurf wurde so entwickelt, dass die Leckerlis nicht einfach auf den Boden fallen, sondern in einem Bogen herausgeschossen werden. Über den Lautsprecher wird das Bellen des Hundes registriert und ein „Bell-Alarm“ auf das Smartphone geschickt. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man einen akzeptablen Handyempfang hat.

Die Furbo Hundekamera als Trainingsmittel

Das entspannte Alleinbleiben ist immer wieder Thema in diversen Hundezeitschriften, in Büchern oder wird unter Hundehaltern heiß diskutiert. Einige Hunde schlafen einfach in ihrem Körbchen, während Herrchen und Frauchen außer Haus sind und andere Hunde wiederrum zerlegen die Wohnungseinrichtung und begleiten dies mit Jaulen und Bellen.

Oberste Regel im Hundetraining ist, die Ursache abzustellen und nicht nur die Symptome zu bekämpfen. Das bedeutet, es macht keinen Sinn über die Hundekamera Furbo mit dem Hund zu sprechen oder ihn mit Leckerlis zu besänftigen, wenn er zu Hause bellt. Die Ursache wird damit keineswegs gelöst. Im Gegenteil! Denn wenn der Hund zu Hause bellt und man über Furbo noch Leckerlis verteilt, dann wird der Hund in seinem Handeln nur bestätigt, was dazu führen wird, dass er nur noch mehr bellt.

Als Hundehalter muss man sich also fragen, warum bellt der Hund? Warum zerlegt er die Wohnungseinrichtung? Wieso bleibt er nicht gerne alleine? Woran liegt es, dass er sich nicht entspannen kann? Die meisten Hunde leiden schlicht und einfach unter Trennungsangst. Hunde sind Rudeltiere, die bei ihrer Familie sein möchten. Ein Hund muss Schritt für Schritt an das Alleinbleiben gewöhnt werden. Idealweise direkt im Welpenalter, aber das ist natürlich nicht immer möglich.

Zum Weiterlesen: In 4 Schritten den Hund an das Alleinbleiben gewöhnen

Ist man im Training an dem Punkt angelangt, das Haus oder die Wohnung erstmals zu verlassen, dann kann die Furbo Hundekamera unterstützend eingesetzt werden. Zum einen bietet die Kamera über die Liveschaltung, die Möglichkeit, den Hund vom ersten Schritt an zu beobachten. Liegt er in seinem Körbchen? Steht er ungeduldig hinter der Tür? Im Verlauf des Trainings sollte für die Rückkehr in die Wohnung immer der Moment abgepasst werden, wo der Hund noch entspannt ist. Dies kann mittels Furbo wunderbar beobachtet werden. Ist der Hund entspannt, spricht auch nichts dagegen über Furbo ein Leckerli zu werfen. So kann das Training immer weiter ausgebaut werden und der Hund über die App beobachtet werden.

Trotz aller Hilfsmittel muss man jedoch immer im Hinterkopf haben, dass Hundetraining zeitaufwendig und langwierig ist. Gerade das Alleinbleiben Training wird sich über Wochen ziehen, bevor sich erste Erfolge einstellen. Wichtig ist, den Hund vorab an die Geräusche der Furbo Hundekamera zu gewöhnen, insbesondere das Klacken beim Leckerlis-Auswurf. Im Training darf der Hund niemals ein Leckerli zur Beruhigung bekommen, also wenn er bellt oder anderweitigen Stress durch beispielsweise Hecheln zeigt. Von der Sprachfunktion rate ich ab, denn die Stimme ist leider so verzerrt, dass dies nur zur Verwirrung beim Hund führt. Ganz abgesehen davon könnte man den Hund ohnehin nicht korrigieren, wenn er auf ein „Geh in dein Körbchen“ nicht reagiert.

Die Furbo Hundekamera bei uns im Einsatz

Zugegebenermaßen fanden wir es total spannend unseren Mailo zu Hause zu beobachten. Anhand verräterischer Spuren wussten wir, dass er auf dem Sofa liegt, wenn wir nicht da sind und den Müll ausräumt, wenn wir ihn nicht hochstellen. Aber was macht er noch so? Bellt er vielleicht sogar? Wie vor vielen Jahren? Mailo kam als Tierheimhund zu uns und litt anfangs unter starken Trennungsängsten. Das Alleinbleiben war nicht so einfach möglich, er bellte und wir mussten viel mit ihm üben, bis es reibungslos funktionierte.

Wir testeten Furbo über einige Wochen und immer wieder spähte ich über die App in unser Wohnzimmer und habe mittlerweile eine recht gute Vorstellung, was Mailo so treibt, wenn er alleine ist. Die gute Nachricht: er bellt nicht. Dass der „Bell-Alarm“ dennoch funktioniert, bewies unsere Tochter, die diesen eines Abends durch ausdauerndes Schreien auslöste. Wenn wir aus dem Haus gehen und Mailo zurücklassen, dann läuft er zunächst zur Haustür, als würde er sich vergewissern wollen, dass wir wirklich gegangen sind. Danach geht er in die Küche und checkt ab, ob der Müll in seiner Reichweite ist. Ist er natürlich nicht! Das erkennt auch Mailo, der sich dann auf das Sofa begibt und dort schläft. Während wir nicht da sind, wechselt er immer wieder den Platz auf dem Sofa mit seinem Körbchen oder dem Teppich. Insgesamt macht er, zu unserer Erleichterung, aber einen ruhigen und entspannten Eindruck.

Wie oben schon erwähnt, spielt im Alltag das Handynetz und die Region, von wo aus man auf die Kamera zugreifen möchte, eine wesentliche Rolle. Städter haben hier sicher Vorteile gegenüber den Landeiern. Die Sprachfunktion sowie den Leckerli-Auswurf haben wir nur zum Testen benutzt, als wir zu Hause waren. Die Sprachfunktion verzerrt die Stimme, was bei einigen Hunden mit Sicherheit zur Verwirrung führt. Der Leckerli-Auswurf macht ein paar Geräusche, die für den Hund zunächst ungewohnt sind. Gerade sensible Hunde sollten daran gewöhnt werden. Die Leckerlis werden im wahrsten Sinne aus dem Furbo herausgeschossen und der Hund kann sie entweder direkt fangen oder vom Boden fressen. Unser verfressener Mailo fand das ziemlich witzig. Allerdings würde ich diese Funktion nicht von unterwegs nutzen, da ich ihm nicht beibringen möchte, nervös darauf zu warten bis das nächste Leckerli fliegt.

Alles in allem finde ich die Furbo Hundekamera sehr schick vom Design her, ausgestattet mit einer richtig guten Kamera mit Weitwinkel und vielen sinnvollen Funktionen. Der Preis mit 199 Euro ist allerdings etwas happig, aber das liegt vermutlich an der integrierten Kamera. Das ist wie bei Handys: je besser die Kamera, umso teurer. Für mich ist Furbo mehr als nur ein trendiges Gadget, sondern kann wirklich im Hundetraining eingesetzt werden. Als ich mit Mailo das Alleinbleiben geübt habe, hätte ich gerne einen Furbo zur Unterstützung gehabt. Nur gab es so etwas damals noch nicht.

Hier gibt es die Furbo Hundekamera zu kaufen: Furbo Hundekamera: Full-HD-Wifi-Haustierkamera mit 2-Wege-Audio, Leckerli-Ausgabe und Bell-Alarm (Werbelink/Affiliate Link)*


Bei diesem Post handelt es sich um eine Kooperation mit Karkalis Communications, die uns die Furbo Hundekamera zu Testzwecken zur Verfügung gestellt haben. Wir freuen uns, wenn ein cooles Unternehmen den Wert unserer Arbeit erkennt und uns dafür bezahlt bzw. uns Produkte zum Testen zur Verfügung stellt oder uns zu einem coolen Event einlädt. Nur so ist es uns möglich, unseren Blog in diesem Umfang zu bespielen und alle Inhalte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Ganz unabhängig davon gilt: Unsere Meinung ist nicht käuflich.

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